Start des HybOrg-Forschungsprojekts am 1.2.2018
Am 1. Februar 2018 ist das neue Forschungsprojekt «Entstehung und gesellschaftliche Wirkung hybrider Organisationen im lokalen Krisenmanagement (HybOrg)» offiziell gestartet. Es ist Teil der BMBF-Förderlinie "Zusammenhalt stärken in Zeiten von Krisen und Umbrüchen" im Rahmen des Forschungsprogramms "Geistes-, Kultur- und Sozialwissenschaften".
Wolfgang Seibel, Inhaber des Lehrstuhls für Innenpolitik und Verwaltung der Universität Konstanz und Vorstandsmitglied des Exzellenzclusters „Kulturelle Grundlagen von Integration“, hat es gemeinsam mit Steffen Eckhard und Matthias Fatke von der LMU München, Florian Roth von der ETH Zürich, sowie Lorenz Neuberger von der Universität Konstanz erfolgreich beim Bundesministerium für Bildung und Forschung eingeworben.
Die beteiligten Forscher wollen herausfinden, wie Verwaltungen in Landkreisen und Kommunen dazu beitragen, brückenbildendes Sozialkapital aufzubauen und damit die Gesellschaft widerstandsfähiger gegen Erfahrungen schwieriger Situationen zu machen. Zunächst gelte es, so Seibel, Verwaltungshandeln im „Krisenmanagement“ systematisch zu erfassen und anschließend dessen Auswirkungen auf gesellschaftlichen Zusammenhalt zu analysieren. Auf der Grundlage der Ergebnisse versprechen sich die Wissenschaftler, konkrete Handlungsempfehlungen für die Verwaltungspraxis formulieren zu können.
Besonderes Augenmerk legen die Wissenschaftler auf hybride Organisationsstrukturen; insbesondere auf Behörden, die zivilgesellschaftliche Partizipation ermöglichen, etwa indem sie die Bürger/innen, die sich seit 2015 zum Teil sehr für Geflüchtete engagieren, in Entscheidungsprozesse einbeziehen. Welche Auswirkungen hat diese Art kooperativer Organisationen auf die lokale Bewältigung akuter Problemlagen? Inwiefern trägt sie langfristig zum gesellschaftlichen Zusammenhalt bei? Diese Fragen wollen die Wissenschaftler mit diesem Projekt, das bis Anfang 2021 läuft, beantworten.